Schichtdienst und Gesundheit: Erfahren Sie, was Schichtdienst bedeutet und wie Sie die gesundheitlichen Auswirkungen gering halten können.
Schichtarbeit und Gesundheit: Die Schichtarbeit ist ein etabliertes Arbeitsmodell in unserem Land. Und auch ein Unverzichtbares. Denn ohne Schichtdienst könnten viele Bereiche unseres Gesundheitssystems, unseres Transportsystem, der öffentlichen Ordnung sowie der Baubranche nicht mehr funktionieren.
Dennoch bringt die Schichtarbeit einige Besonderheiten mit sich, auf die man achten sollte, um langfristig gesund zu bleiben. Diese möchten wir Ihnen jetzt vorstellen. Doch wollen wir uns erstmal mit der Definition der Schichtarbeit und die gesetzlichen Rahmenbedingungen näher vertraut machen:
Schichtdienst und Gesundheit:
Was ist Schichtarbeit?
Schichtarbeit bzw. Schichtdienst wird überall dort eingesetzt, wo ein kontinuierlicher Betrieb oder eine Tätigkeit erforderlich oder gewünscht ist, der über das tägliche Arbeitsvolumen eines normalen Arbeitnehmers hinausgeht. Es findet also immer dieselbe Tätigkeit „rund um die Uhr“ am selben Ort statt, mit dem Unterschied, dass verschiedene Mitarbeitergruppen parallel zueinander arbeiten und sich nacheinander ablösen. Die Schichteinteilung und Zusammensetzung erfolgt durch den Arbeitgeber. Sie ist nicht dauerhaft gültig, sondern findet in verschiedenen Zyklen statt, um einen gerechten Ausgleich für die Arbeitnehmer zu schaffen. Bei der Einteilung spielen zum Beispiel soziale Kriterien wie Kinder oder Familie eine wichtige Rolle. Die verbindlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen werden im Arbeitszeitgesetz (ArbZG) genauer konkretisiert. Hier eine genaue Aufstellung und Erläuterung der betroffenen Paragraphen (zur Verfügung gestellt von Arbeitsrechte.de).
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Wie können Sie fit bleiben?
Schichtdienst und Gesundheit:
Die Ernährung
Ein Problem, vor dem viele Schichtarbeiter stehen, stellen unregelmäßige Mahlzeiten sowie die Aufnahme ungeeigneter Nahrungsmittel dar. Hintergrund ist, dass die Nahrungsaufnahme in erster Linie vom Biorhythmus abhängig ist. Da dieser jedoch durch die Schichtarbeit aus dem Takt geraten kann, muss zum richtigen Zeitpunkt das richtige gegessen werden.
Folgende allgemeine Empfehlungen für die Nahrungsaufnahme bei Schichtdienst gibt das Arbeitsschutz-Portal, welches wiederum auf die Deutsche Gesellschaft für Ernährung verweist (Zitat):
Halten Sie feste Essenszeiten und Pausen ein, auch über Nacht- und Wechselschichten hinweg.
Nehmen Sie so häufig wie möglich an gemeinsamen Mahlzeiten mit der Familie oder mit Freunden teil.
Bringen Sie so viel Regelmäßigkeit wie möglich in ihren privaten Bereich; gehen sie z.B. nach Schichtende immer zu einer festen Zeit ins Bett und stehen sie zu einer festen Zeit auf.
Alkoholische Getränke sollten weder am Arbeitsplatz, noch beim Abendessen vor der Nachtschicht getrunken werden.
Einige Stunden vor dem Schlafengehen sollten Schichtarbeiter möglichst keinen Kaffee oder schwarzen Tee mehr trinken.
Gut geeignete Lebensmittel für die warme Nachtmahlzeit sind fettarmes Fleisch, Fisch, Eier mit Kartoffeln, Vollkornreis, Vollkornnudeln, Gemüse und Salat als Beilage. Bei der Zubereitung ist stets eine fettarme Form zu bevorzugen wie dünsten, dämpfen oder grillen.
Wird im Unternehmen kein warmes Essen angeboten und fehlt die Möglichkeit, Mitgebrachtes zu erwärmen, ist eine pürierte Gemüsesuppe aus dem Thermobecher eine gute Lösung.
Als Zwischenmahlzeit eignen sich Obst und fettarme Milchprodukte.
Schichtdienst und Gesundheit
Richtig schlafen
Auch in Bezug auf den Schlaf ist bei der Schichtarbeit einiges zu beachten. Zunächst ist einmal wichtig, dass Sie sich bei der Schichtplanung für eine für Sie günstige Schichtfolge einsetzten. Dabei gilt die Regel, dass eine Schichtfolge von früh nach spät besser zu verkraften ist als von spät nach früh. Auch sollte keine frei zusammengewürfelte Schichtfolge stattfinden und die Schicht so häufig wie möglich gewechselt werden, wie es der Arbeitgeber und die Umstände zulassen.
Sorgen Sie unbedingt dafür, dass Sie ungestört sind, sobald Sie nach dem Schichtdienst zu Hause ankommen. Vermeiden Sie die letzten vier Stunden vor dem Schlafengehen koffeinhaltige Getränke. Von Alkohol ist ebenfalls abzuraten. Möglicherweise fällt man nach einem Bier zwar schneller in den Schlaf. Der Schlaf wird insgesamt jedoch weniger erholsam, da der Alkohol die REM-Phasen während des Träumens stört, die für einen erholsamen Schlaf verantwortlich sind.
Wenn wir schon beim Thema „Gesundheit“ sind: Helfen eigentlich Hühnerbrühe und Vitamin C wirklich gegen Erkältungen? Und kommen Infekte wirklich durch kalte Füße? Machen Sie sich hier schlau: Die 3 häufigsten Erkältungsmythen im Faktencheck.
Schichtdienst und Gesundheit – weitere Informationen:
Schichtarbeit-Ratgeber (IG-Metall)
U.a. zur Schichtplanung – BGN-Branchenwissen